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Was ist der Bologna-Prozess?

Der Bologna-Prozess ist eine europäische Hochschulreform, die 1999 ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, einen einheitlichen europäischen Hochschulraum (EHR) zu schaffen, der internationale Mobilität, Vergleichbarkeit von Abschlüssen und Qualitätssicherung fördert.

Er basiert auf einem dreistufigen Studiensystem:

  1. Bachelor (1. Stufe) – Grundstudium (i. d. R. 3–4 Jahre)

  2. Master (2. Stufe) – Vertiefungsstudium (1–2 Jahre)

  3. Promotion/Doktorat (3. Stufe) – Wissenschaftliche Forschung

Die dritte Stufe: Promotion & Doktortitel im Bologna-Prozess

Die dritte Stufe bezieht sich auf die Promotion bzw. das Doktoratsstudium, das in der Regel nach einem Masterabschluss begonnen wird.

Merkmale:

  • Fokus auf Forschung: Die Promotion ist stark forschungsorientiert. Der Doktorand arbeitet meist an einem individuellen Forschungsprojekt und verfassen eine Dissertation.

  • Dauer: Meist zwischen 3 und 4 Jahren, abhängig vom Land, Fach und individuellen Fortschritt.

  • ECTS: Für die dritte Stufe gibt es keine einheitliche ECTS-Vorgabe, aber viele Programme orientieren sich an etwa 180 ECTS-Punkten (vergleichbar mit 3 Jahren Vollzeitstudium).

  • Betreuung: Doktoranden arbeiten unter Betreuung von einer oder mehreren Hochschulprofessoren.

  • Abschluss: Führt zum akademischen Grad Dr. oder Ph.D., je nach Hochschule und Land.

Vor dem einheitlichen Bologna-Prozess

  • Strukturierung der Promotion: Vor Bologna war die Promotion in vielen Ländern sehr individuell geregelt. Heute wird sie oft strukturierter, z. B. durch Graduiertenschulen oder -programme, durchgeführt

  • Vergleichbarkeit: Der Bologna-Prozess hilft, den Doktorgrad international vergleichbarer zu machen – etwa durch ähnliche Anforderungen, Transparenz und Qualitätssicherung.

  • Mobilität: Es ist einfacher geworden, Teile der Promotion im Ausland zu absolvieren oder einen gemeinsamen Doktortitel (z. B. „Joint PhD“) mit internationalen Universitäten zu machen.

  • Anwendungsorientierte Promotionen: In einigen Ländern gibt es zunehmend berufsbegleitende oder anwendungsorientierte Promotionsmöglichkeiten, besonders im Bereich der Wirtschaft, Technik oder Sozialwissenschaften.